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PARITÄTISCHER Hamburg zu alarmierenden Krankenzahlen bei Kita-Beschäftigten

Laut Bertelsmann-Stiftung waren Kita-Beschäftigte in Hamburg im Jahr 2023 durchschnittlich 33,2 Tage krank. Der hamburgweite Durchschnitt aller Berufsgruppen liegt bei 18,9 Tagen. Der Krankenstand in Kitas war somit um 75 % höher. Damit liegt Hamburg mit Bremen an der Spitzen der westdeutschen Bundesländer.

Dazu Kristin Alheit, Geschäftsführende Vorständin des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes Hamburg, der etwa 300 Kitas zu seinen Mitgliedern zählt:

„Das sind sehr alarmierende Zahlen, die zeigen, wie belastet die Fachkräfte in Kitas sind und wie dringend gehandelt werden muss. Nach den Rückmeldungen, die wir vermehrt von unseren Mitgliedern bekommen, überrascht mich das allerdings nicht.

Durchschnittlich 9,1 Prozent der Beschäftigten fehlten krankheitsbedingt pro Arbeitstag, das heißt, die gesunden Kolleg*innen mussten täglich fast 10 Prozent mehr leisten. Das ist dauerhaft nicht durchzuhalten. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden.

Die Arbeitsbedingungen in Kitas müssen verbessert werden, um den Krankenstand zu senken und den Personalmangel zu lindern. Dazu braucht es mehr gesellschaftliche Anerkennung für Kitas als Bildungsort, eine komplette Finanzierung der tatsächlichen Arbeit, also inklusive der Vor- und Nachbereitungszeiten, sowie eine echte Finanzierung der Tarifsteigerungen und Ausfallzeiten.

In Hamburg fehlen pädagogische Fachkräfte wegen Urlaub, Fortbildungen und Krankheit im Schnitt 55 Tage und damit 21,9 % der Arbeitstage. In keinem westdeutschen Bundesland sind die Zahlen so hoch. Die bisherigen Regelungen zur Refinanzierung der Kitas haben sich überlebt und müssen dringend der Realität angepasst werden.“