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Paritätischer Hamburg sieht Licht und Schatten in Kita-Vereinbarung

Nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen haben sich die Sozialbehörde und die Kita-Anbieter auf Eckpunkte einer Entgeltregelung für 2024 und das Vorgehen für die weiteren Jahre verständigt. Zahlreiche Fragen hierzu sind allerdings noch offen.
Kristin Alheit, Vorständin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Hamburg, sieht mit gemischten Gefühlen auf das Verhandlungsergebnis. „Vereinbart wurden Eckpunkte und diese sind eine gute Grundlage, damit die Kita-Träger für 2024 eine einigermaßen angemessene Finanzierung erhalten, auch wenn es noch nicht abschließend geklärte Punkte gibt. Stellenweise standen Rückzahlungen im Raum, nun erhalten alle Kita-Träger, die sich an Tarifen orientieren, rückwirkend immerhin eine geringe Entgeltsteigerung. Diese reicht aber nicht aus, um alle Kosten zu decken und die wichtige Arbeit der Kitas zu refinanzieren. Für uns ist das eine Kompromisslösung, die Planungssicherheit für 2024 gibt, aber kein Grund zum Jubeln ist.“
Kita-Träger, die nach Tarif zahlen und deren Kosten nachweislich höher sind, können laut der Eckpunkte nun über individuelle Vereinbarungen eine höhere Refinanzierung in 2024 erreichen. Das begrüßt der Paritätische ebenso wie das Ziel der Sozialbehörde, mit einer prospektiven Finanzierung die Refinanzierung der Personalkosten zukünftig sicherzustellen.
Weitreichende Verbesserungen gibt es auch bezüglich der Leistungen für Kinder mit Behinderungen. Kita-Gutscheine für Kinder mit Behinderung werden nun deutlich besser finanziert, so dass die seit Jahren gestiegenen Therapiekosten bessere Berücksichtigung finden.
„Diese Eckpunktevereinbarung ist ein Schritt in die richtige Richtung, schafft aber noch keine verlässlichen und auskömmlichen Rahmenbedingungen, um die Qualität in der Kindertagesbetreuung dauerhaft sicherzustellen“, so Alheit. „Notwendig sind unter anderem die Anerkennung und Refinanzierung von Vor- und Nachbereitungszeiten, Elternarbeit oder bessere Regelungen für Ausfallzeiten. Nur so kann die permanente Überlastung der pädagogischen Fachkräfte, zum Beispiel durch Fachkräftemangel, Fluktuation und Krankheitsausfälle, gemildert werden.“