Der Paritätische Gesamtverband hat anlässlich des Monats der Krebsüberlebenden am 12. Juni 2024 gemeinsam mit der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs (DSfjEmK) ein Online-Fachforum zum Thema „Jung & Krebs“ organisiert, um die Herausforderungen und Bedarfe junger Erwachsener (18-39 Jahre) mit und nach ihrer Krebserkrankung sowie politisch notwendige Weichenstellungen für eine bessere Unterstützung und Versorgung gemeinsam in den Blick zu nehmen.
Im Rahmen kurzer Fachinputs sowie vertiefender Breakout Sessions wurden die folgenden Themenschwerpunkte gesetzt:
- Ausbildung und Beruf
- Kinderwunsch und Familienplanung
- Versorgungsbedarfe in der Langzeit-Nachsorge
Die Veranstaltung bot Raum für den gemeinsamen Austausch von Fachwissen und Erfahrungen und richtete sich dabei insbesondere an junge Betroffene/ Überlebende, politische Entscheidungsträger*innen, Kosten- und Leistungsträger sowie die medizinische, pflegerische und psychoonkologische Fachpraxis.
Die Veranstaltungsdokumentation steht im Anhang der Fachinformation zum Download zur freien Verfügung.
Hintergrund der Veranstaltung:
Pro Jahr erkranken etwa 16.500 junge Menschen zwischen 18 und 39 Jahren an Krebs. Eine Krebsdiagnose ist für Patient*innen aller Altersgruppen ein gravierender Einschnitt in die Lebens- und Zukunftsplanung. Jedoch unterscheiden sich die Problemstellungen und Herausforderungen sowie die zur Verfügung stehenden Versorgungsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten für junge Krebspatient*innen deutlich sowohl von Patient*innen aus dem Bereich der pädiatrischen Onkologie als auch der Onkologie bei Erwachsenen ab 40 Jahren.
Neben den herausfordernden Fragen rund um die auszuwählende Behandlung rücken häufig auch Themen wie der Kinderwunsch und die Familienplanung, eine mögliche Unterbrechung des Ausbildungs-/ Berufsweges bzw. Hürden bei der Wiederaufnahme der Berufstätigkeit und daraus resultierende wirtschaftliche und soziale Notlagen in den Vordergrund junger Patient*innen.
Diese sind aufgrund der verhältnismäßig geringen Fallzahlen eine in Wissenschaft, Versorgung und Öffentlichkeit nach wie vor unterrepräsentierte Gruppe - bei gleichzeitig überproportional hoher durchschnittlicher Heilungsrate (über 80 %). Das rückt nicht nur spezifische Versorgungsbedarfe mit Blick auf eine langfristige Nachsorge in den Fokus, sondern birgt gerade auch für die Krebsforschung ein bislang nicht ausgeschöpftes Erkenntnispotenzial, wie z.B. zur Erforschung von Spätfolgen der Erkrankung und Behandlung (z.B. Strahlen- und Chemotherapie).