Neuer Sozialbranchen-Tarifvertrag für PARITÄTISCHE Mitglieder

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg hat sich erfolgreich für einen sozialbranchenübergreifenden Tarifvertrag für seine Mitglieder eingesetzt, der einen bedeutenden Schritt zur Sichtbarkeit guter Arbeitsbedingungen und der Attraktivität der Sozialberufe darstellt.
Die Paritätische Tarifgemeinschaft e. V. (PTG) und die Gewerkschaft ver.di haben gemeinsam einen neuen Hamburger Entgelttarifvertrag entwickelt, der seit dem 1. Januar 2025 gilt. Dieser Tarifvertrag stellt einen wichtigen Schritt zur Verankerung guter Arbeitsbedingungen und zur Erhöhung der Attraktivität sozialer Berufe dar. Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg hat diesen Prozess aktiv unterstützt und seine Mitgliedsorganisationen ermutigt, sich der PTG anzuschließen und Tarifvertrag anzuwenden.

Bereits zum Start sind fast 20 Mitgliedsorganisationen tarifgebundene Anwender des neuen Tarifvertrages, zahlreiche weitere Mitglieder planen den Umstieg oder wenden den neuen Tarifvertrag bereits anlaog an. Diese Organisationen sind in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit tätig – von der Eingliederungshilfe und Pflege bis hin zur Jugendhilfe und Kindertagesbetreuung.

„Dies ist ein bedeutender Meilenstein für den Paritätischen, seine Mitglieder und die gesamte Soziallandschaft in Hamburg. Denn mit dem Paritätischen Tarifvertrag ist es gelungen, alle Bereiche der Soziallandschaft abzudecken – ob Pflege, Kita, Jugendhilfe oder Eingliederungshilfe. Somit haben wir für unsere Mitglieder einen einheitlichen und vor allem gut verständlichen und leicht anwendbaren Tarifvertrag geschaffen, der sie im Wettbewerb um Fachkräfte attraktiver macht“, sagt Kristin Alheit, Geschäftsführerin des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes Hamburg.

„Dieser Tarifvertrag bietet höhere Einstiegsgehälter und schafft so die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Personalgewinnung“, so Alheit weiter. Die Attraktivität als Arbeitgeber werde auch dadurch erhöht, dass persönliches ehrenamtliches Engagement der Beschäftigten belohnt wird. Wer in Hamburg oder Schleswig-Holstein im Besitz der Ehrenamtskarte ist, erhält ab 2025 einen zusätzlichen Urlaubstag, ab 2026 sogar zwei.

„Nicht nur für die Mitarbeitenden und im Sinne der Arbeitgeberattraktivität ist der neue Paritätische Tarifvertrag vorteilhaft. Die teilnehmenden Mitglieder profitieren auch davon, dass dem Fachkräftemangel Rechnung getragen wird und mehr Spielräume ermöglicht werden. So können Mitarbeitende auch ohne formale Ausbildung in höherwertige Tätigkeiten eingruppiert, und entsprechend eingesetzt und bezahlt werden“, so Alheit.

Obwohl der Tarifvertrag die gesamte Sozialbranche abdeckt, enthält er verschiedene Entgelttabellen, die speziell auf die unterschiedlichen Arbeitsfelder wie Pflege, Jugendhilfe oder Kindertagesbetreuung zugeschnitten sind.

Der neue Paritätische Tarifvertrag wird von den Geldgebenden überall dort, wo unterschiedliche Tarifverträge anerkannt sind, gegenwärtig refinanziert. Sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmende bedeutet der neue Tarifvertrag somit eine deutlich größere Planungssicherheit. Darüber hinaus profitieren PTG-Mitglieder von einer dauerhaften arbeitsrechtlichen Unterstützung und können sich aktiv in die Weiterentwicklung des Tarifwerks einbringen.

„Unsere Mitgliedsorganisationen haben bisher sehr unterschiedliche Regelungen genutzt – von den Arbeitsvertragsrichtlinien des Pari-HH, über Haustarifen bis hin zu gar keiner Tarifbindung oder - anlehnung. Mit diesem neuen Tarifvertrag schaffen wir eine starke, einheitliche Grundlage und stärken die Sozialberufe in Hamburg nachhaltig“, betont Alheit.

Das Interesse weiterer Mitgliedsorganisationen, sich der PTG anzuschließen und den Tarifvertrag anzuwenden, sei groß.