Reden hilft mehr, als viele denken

„Reden hebt die Stimmung – Seelisch gesund in unserer Gesellschaft” – unter diesem Motto findet vom 10. bis 20. Oktober die Woche der Seelischen Gesundheit statt.
Bei den Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen (KISS Hamburg) sind über 1000 Selbsthilfegruppen registriert. Viele haben eine Krebserkrankung, eine Suchterkrankung, eine andere Krankheit oder psychische Themen wie Depression, Angststörung oder Einsamkeit zum Thema. Schätzungsweise drei Viertel der Teilnehmenden sind Frauen, dabei sind Selbsthilfegruppen für Männer genauso hilfreich.
„Selbsthilfegruppen sind der ideale Ort, um auf Menschen zu treffen, denen es genauso geht. Hier stehen der Austausch, das Miteinander-Reden und das Verstehen im Mittelpunkt“, sagt Christa Herrmann, Leiterin von KISS Hamburg. Immer wieder berichten Teilnehmende davon, wie befreiend es sei, endlich einmal ausgesprochen zu haben, was einen bewege. „Wer eine schwere Diagnose bekommt oder mit einer heftigen Lebenssituation umgehen muss, sollte dabei nicht alleine sein. Reden hilft. Ganz besonders unter Gleichgesinnten“, so Herrmann.
Auch wenn es mittlerweile zahlreiche, bekannte Menschen wie zum Beispiel Kurt Krömer gibt, die öffentlich über ihre Depression sprechen, werden gerade psychische Erkrankungen noch viel zu häufig verschwiegen. „Probleme runterzuschlucken ist keine Lösung. Davon wird man noch kränker. Oftmals sind Therapieplätze rar, die Wartelisten lang. Mit einem guten Freund, einer lieben Verwandten oder anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe zu sprechen, kann ein wichtiger Schritt zu einem selbstbestimmteren Umgang mit der Situation sein.“
Christa Herrmann fordert insbesondere auch Männer dazu auf, sich einen Ruck zu geben und mit anderen über schwierige Situationen und Herausforderungen zu sprechen.

 

KISS Hamburg ist eine Einrichtung des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbands Hamburg