Am 7. März 2023 ist Equal Pay Day 2023: Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beträgt noch immer 18 Prozent, neuer Indikator "Gender Gap Arbeitsmarkt"

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben Frauen im Jahr 2022 in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer.

Aber für was steht der Equal Pay Day eigentlich? Würde man annehmen, dass Männer und Frauen den gleichen Stundenlohn bekämen, dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt würden.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten Frauen mit durchschnittlich 20,05 Euro einen um 4,31 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (24,36 Euro). Laut der Behörde sank der unbereinigte Gender Pay Gap (Lohnlücke) zwar im langfristigen Vergleich: Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 betrug der geschlechterspezifische Verdienstabstand noch 23 Prozent. Dennoch ist er aus feministischer Perspektive nach wie vor zu hoch. Deshalb weisen anlässlich des Tages auch Frauenverbände, feministische Initiativen und Gewerkschaften mit zahlreichen Aktionen auf den Tag hin (https://www.equalpayday.de/, https://frauen.dgb.de/, https://frauen.verdi.de/aktionstage/equal-pay-day).

Und für was steht die bereinigte und unbereinigte Lohnlücke? Wenn man (wie Eingangs) von der durchschnittlichen Lohnlücke spricht, meint man die unbereinigte Lohnlücke, bemessen am Bruttostundenlohn aller erwerbstätigen Männer und Frauen.

Zur Berechnung der bereinigten Lohnlücke werden laut der Antidiskriminierungsstelle des Bundes strukturelle Faktoren abgezogen, etwa die Unterschiede bei Berufen und Beschäftigungsumfang und die Tatsache, dass Frauen seltener Führungspositionen innehaben als Männer. Erwerbsunterbrechungen werden bei der bereinigten Lohnlücke jedoch nicht berücksichtigt.

2022 verdienten Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien wie Männer im Schnitt 7 % weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen.

Laut dem Statistischen Bundesamt ist der unbereinigte Gender Pay Gap in Ostdeutschland nach wie vor deutlich kleiner als in Westdeutschland: In Ostdeutschland lag er im Jahr 2022 bei 7 Prozent, in Westdeutschland bei 19 Prozent (2006: Ostdeutschland:6 Prozent, Westdeutschland: 24 Prozent).

Neu in diesem Jahr: Der „Gender Gap Arbeitsmarkt“ des Statistischen Bundesamtes. Als neuer Indikator für erweiterte Verdienstungleichheit betrachtet er mehrere Dimensionen: Neben der Verdienstlücke pro Stunde macht er Unterschiede in der bezahlten monatlichen Arbeitszeit (Gender Hours Gap) und in der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern (Gender Employment Gap) sichtbar. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Equal Pay Day mitteilt, lag der Gender Gap Arbeitsmarkt im Jahr 2022 bei 39 Prozent.

Quellen:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_084_621.html

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_036_621.html